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19.09.2024

Was kann hinter meinem Husten stecken?

Jetzt in der kalten Jahreszeit kursieren viele Atemwegsinfektionen, und zahlreiche Menschen husten. Da stellt sich für viele die Frage: Was steckt hinter meinem Husten?

Wozu müssen wir überhaupt Husten?

Husten ist ein natürlicher Reflex, bei dem wir explosionsartig Luft ausstoßen. Spezielle Rezeptoren, die auf der Schleimhaut im Rachen, am Kehlkopf, in den Bronchien und deren Verzweigungen sitzen, reagieren auf Reize – wie zum Beispiel Rauch, Schleim oder kalte, trockene Luft – und lösen den Reflex aus. Dabei können wir verschluckte Fremdkörper, Schmutzpartikel und Schleim aus der Luftröhre befördern. Das hilft, die Atemwege freizuhalten und kann auch vor Infektionen schützen.

Bei zahlreichen Krankheiten empfinden wir Husten allerdings als lästige Begleiterscheinung – insbesondere, wenn er länger anhält.

Unterscheidung von Husten nach der Dauer

Fachleute teilen Husten zum einen anhand der Dauer ein,

  • Akuter Husten kann bis zu drei Wochen anhalten.
  • Subakuter Husten dauert zwischen drei und acht Wochen.
  • Von chronischem Husten wird gesprochen, wenn er uns mehr als acht Wochen begleitet.

zum anderen nach der Art:

  • Bei produktivem Husten oder Husten mit Auswurf husten wir Schleim aus.
    Den Vorgang unterstützen können schleimlösende Mittel und Feuchtigkeit.
  • Daneben gibt es den trockenen, unproduktiven Husten, auch Reizhusten genannt.
    Er lässt sich durch Anfeuchten der Schleimhäute und Hustenstiller lindern.

Husten kann auch sehr unterschiedlich klingen, beispielsweise bellend, krächzend oder pfeifend.

Folgen von Husten

Insbesondere längere Hustenattacken können Luftnot verursachen oder sogar Erbrechen auslösen. Manchmal können beim Husten ungewollt ein paar Tropfen Urin in der Hose landen. Nicht nur durch eine Erkältung, sondern auch durch wiederholtes Husten können wir heiser werden. Husten kann darüber hinaus zu Kopfschmerzen oder Herzrhythmusstörungen führen.

Sind die Knochen geschwächt – wie zum Beispiel bei einer Osteoporose („Knochenschwund“) – kann heftiges Husten sogar in seltenen Fällen Rippen brechen lassen. Denn durch den Husten entsteht ein erhöhter Druck im Brustkorb.
Zudem stört Husten unseren Schlaf, was uns wiederum müde macht.

 

Akuter Husten bei Atemwegserkrankungen

Akuter Husten ist bei Erwachsenen und Kindern ein häufiges Symptom zahlreicher Atemwegserkrankungen. Oft sorgen die Erreger wie Bakterien oder Viren für eine Entzündung der Atemwegsschleimhaut. In den Bronchien wird dann verstärkt Schleim produziert, damit die Krankheitserreger darin eingehüllt und ausgehustet werden können. Aber auch die Entzündung selbst kann für einen Hustenreiz sorgen.

Husten bei Erkältungen

Grippale Infekte – umgangssprachlich Erkältungen genannt – sind die häufigsten Atemwegserkrankungen, die für akuten Husten verantwortlich sind. In der Regel betreffen sie die oberen Atemwege, also Nase, Nasennebenhöhlen und den Rachenraum. Die Erkältungen können sich aber auf die unteren Atemwege – Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien und Lunge – ausweiten und zu einer akuten Bronchitis entwickeln. Erreger können etwa 200 verschiedene Viren sein.

Bei einer Erkältung kratzt in der Regel zunächst der Hals. Erst im Verlauf der Erkrankung tritt Husten auf: zuerst als Reizhusten, später als produktiver Husten. Wenn der Schleim sehr zähflüssig ist, sprechen Fachleute von einem festsitzenden Husten. Viel trinken – insbesondere warmer Tee – kann den Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern. Manchmal kann nach abgeklungener Erkältung noch für mehrere Wochen ein Reizhusten bestehen bleiben.

Wird die Erkältung von einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) begleitet, kann der aus der Nase in den Rachen laufende Schleim ebenfalls einen Hustenreiz – und Räusperzwang – auslösen.

Husten bei Covid-19 und Grippe

Auch die Erreger, die Covid-19 (Corona) und echte Grippe (Influenza) auslösen, sind Viren. Oft ähneln die Symptome beider Erkrankungen einer Erkältung, sie können aber auch deutlich schwerer ausfallen. Insbesondere bei einer Influenza ist ein sehr plötzlich einsetzendes starkes Krankheitsgefühl mit ausgeprägten Kopf- und Gliederschmerzen sowie hohem Fieber typisch. Sowohl bei Corona als auch bei Grippe ist meist schon zu Beginn ein trockener Husten vorhanden.

Husten bei Erkrankung durch RS-Viren

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) kann die oberen und unteren Atemwege befallen. Die Symptome einer Infektion mit RSV ähneln ebenfalls denen einer Erkältung. Die Erkrankung kann aber insbesondere bei Säuglingen, kleinen Kindern und älteren sowie immungeschwächten Menschen einen schweren Verlauf mit starker Atemnot nehmen. Zuerst ist der Husten trocken und kann dann in einen produktiven Husten übergehen.

Ist die Erkrankung überstanden, kann für längere Zeit eine Überempfindlichkeit der Bronchien auf Umweltreize bestehen bleiben, die sich in einem Reizhusten äußert.

Keuchhusten: Stakkatoartiger Husten

Keuchhusten (Pertussis) wird von Bakterien ausgelöst. Nach einem Start als „normale“ Erkältung setzt bei der Erkrankung nach ein bis zwei Wochen die typische – vier bis sechs Wochen anhaltende – Hustenphase mit zahlreichen Hustenanfällen ein. Dabei äußert sich der langwierige trockene Husten in anfallsweise auftretenden, krampfartigen Hustenstößen. Sie enden häufig mit einem keuchenden Einziehen von Luft und können zum Herauswürgen von zähem Schleim sowie anschließendem Erbrechen führen.

Das Abklingen der Hustenattacken kann sich über mehrere Wochen hinziehen. Auch danach bleiben die Atemwege überempfindlich, und Reize wie körperliche Anstrengung, kalte Luft oder Zigarettenrauch können einen trockenen Husten auslösen.

Keuchhusten kann aber auch ohne die typischen Hustenanfälle verlaufen und so unerkannt bleiben. Nur der langanhaltende Husten kann dann einen Hinweis auf die Erkrankung geben.

Lungenentzündung

Wenn Krankheitserreger die Lunge befallen, kann sich eine Lungenentzündung (Pneumonie)  entwickeln. Dabei entzündet sich das Lungengewebe und insbesondere die dem Gasaustausch dienenden Luftbläschen. In der Mehrheit der Fälle wird sie durch Bakterien – Pneumokokken – ausgelöst, die häufig einem viralen Infekt folgen. Aber auch bestimmte Viren können direkt eine Lungenentzündung verursachen. Der anfänglich trockene Husten geht in einen produktiven Husten über mit gelbem, grünlichem, braunem oder rostfarbenem Schleim. Typisch sind (schwere) Atemnot und Schmerzen beim Atmen.

Vorbeugung vor hustenauslösende Erkrankungen

Gegen Covid-19, echte Grippe, RSV und Keuchhusten sowie gegen Pneumokokken kann vorbeugend geimpft werden. Dabei bestehen für verschiedene Alters- und Risikogruppen unterschiedliche Empfehlungen seitens der Ständigen Impfkommission (STIKO), die sich im regelmäßig aktualisierten Impfkalender niederschlagen.

Gegen Erkältungen kann nicht geimpft werden. Hier können gute Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen und Kontaktvermeidung hilfreich sein.

 

Quellen:

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/husten-ursachen-rat-und-hilfe-737079.html

https://www.gesundheitsinformation.de/husten.html

https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/keuchhusten

https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/rsv/

https://www.lumedis.de/rippenbruch-husten.html

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/husten-chronisch/krankheitsbild-ursachen/

https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/lungenentzuendung/krankheitsbild/

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erkaeltung-oder-grippe/das-ist-der-unterschied

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