Vorsorge für die Frau: die wichtigsten Untersuchungen
Im Laufe eines Frauenlebens sind verschiedene Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll. Sie sind freiwillig, werden aber ausdrücklich in verschiedenen Intervallen abhängig vom Lebensalter empfohlen.
So können Erkrankungen idealerweise so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Untersuchungen zur Gesundheitsvorsorge für Frauen.
Warum ist Vorsorge so wichtig?
Diese Frage lässt sich am Beispiel Darmkrebs besonders eindringlich beantworten. Darmkrebs ist eine der drei häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken in der Bundesrepublik pro Jahr rund 28.000 Frauen und 33.000 Männer daran.
Die gute Nachricht: Die Tumore wachsen langsam. Das macht Darmkrebs gut behandelbar, wenn er in einem frühen Stadium erkannt wird. Sehr erfreulich ist auch folgende Information: Deutsche Frauen sind in Sachen Vorsorge gewissenhaft. Laut einer Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) nehmen hierzulande 67,2 Prozent der Frauen regelmäßig Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung in Anspruch. Bei den Männern sind es nur knapp 40 Prozent.
Bei der Vorsorge geht es neben Krebsfrüherkennung auch um Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und chronische Krankheiten. Laut Definition sind die Untersuchungen keine medizinisch notwendigen Heilbehandlungen, da keine bereits diagnostizierten Krankheiten behandelt werden.
Sie beruhen aber auf Empfehlungen, weshalb die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und in der Regel auch von den Privaten Krankenversicherungen (PKV) übernommen werden. Spätestens bei Beschwerden oder wenn Sie eine konkrete Befürchtung haben, ist der Gang in die Arztpraxis auf jeden Fall ratsam.
Hautkrebs-Screening
Ab einem Lebensalter von 35 Jahren wird alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening empfohlen. Dabei werden Sie erst einmal befragt, ob Sie Hautveränderungen bei sich beobachtet haben. Anschließend kontrolliert die Ärztin oder der Arzt die Haut am gesamten Körper inklusive Kopf und Hautfalten. Die erste Untersuchung kann auch bei der Hausärztin oder dem Hausarzt erfolgen. Spätestens bei einem verdächtigen Befund, sollte dies von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Dermatologie abgeklärt werden.
Check-up beim Hausarzt
Der Check-up ist eine Art „Rund-um-Untersuchung“. Dazu gehören ein Blutbild, die Blutdruckmessung sowie die Kontrolle des Impfstatus. Beim Check-up sollen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenkrankheiten oder chronische Erkrankungen wie Diabetes frühestmöglich erkannt werden. Er kann alle drei Jahre in Anspruch genommen werden. Einmalig übernommen wird außerdem ein Hepatitis-Screening (Hepatitis B und C).
Gynäkologische Untersuchungen
Bei Frauen werden spätestens ab 30 Jahren die Vorsorgeuntersuchungen bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt umfangreicher. Zusätzlich zur Untersuchung der inneren und äußeren Geschlechtsorgane werden im Rahmen der erweiterten Früherkennung Brust und Achselhöhlen abgetastet.
Verhärtungen und andere knotige Veränderungen im Drüsengewebe der Brust oder Schwellungen der Lymphknoten in den Achselhöhlen sollen so frühestmöglich entdeckt werden. Ihnen wird außerdem gezeigt, wie Sie selbst solche Veränderungen bei sich feststellen können, und Sie werden dazu angehalten, Ihren Brustbereich regelmäßig eigenständig abzutasten. Im Folgenden finden Sie weitere konkrete Beispiele für gynäkologische Früherkennungsmaßnahmen.
Früherkennung Gebärmutterhalskrebs
Insgesamt erkranken jährlich rund 4.540 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Das Zervixkarzinom wird meist durch eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) verursacht, die das Gewebe entarten lässt. Dieser Prozess kann sich über Jahre hinziehen und versursacht zunächst Zellveränderungen, die Krebsvorstufen genannt werden.
Im Durchschnitt erkranken Frauen mit Mitte 30 an einer solchen Krebsvorstufe und mit 55 an Gebärmutterhalskrebs. Die Zellveränderungen können aber bei regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen frühzeitig erkannt und oft erfolgreich behandelt werden, sodass es gar nicht erst zu Gebärmutterhalskrebs kommt. Dazu wird bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt ein sogenannter Pap-Abstrich, auch Pap-Test genannt, gemacht.
Beim Abstrich werden einige Zellen aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen und anschließend im Labor auf Krebsvorstufen untersucht. Frauen ab 35 können den Pap-Abstrich alle drei Jahre in Kombination mit einem Test auf eine Infektion mit HPV in Anspruch nehmen.
Brustkrebsvorsorge: Mammografie-Screening
Ab 50 wird die Brustkrebsvorsorge noch erweitert. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen mit über 69.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr. Über 18.000 Frauen sterben hierzulande jährlich daran. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
Derzeit erkrankt statistisch gesehen eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die meisten Fälle aber heilbar. Deshalb gehört zum gynäkologischen Früherkennungsprogramm ab einem Lebensalter von 50 bis 69 Jahren eine Mammografie. Diese Röntgenuntersuchung der Brust wird alle zwei Jahre empfohlen. Sie dient dazu, auffällige Symptome und eventuelle Tumore sichtbar zu machen.
Früherkennung Darmkrebs
Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter, weshalb alle Geschlechter ab einem Lebensalter von 50 Jahren Anspruch auf eine jährliche Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge haben. Bei Frauen bis 55 Jahren umfasst die Vorsorge die jährliche Entnahme einer Stuhlprobe mit Untersuchung auf sichtbares Blut. Ab 55 Jahren können Sie alle zwei Jahre einen Stuhltest machen oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren.
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Quellen:
www.gesundheitsinformation.de/darmkrebs.html
www.kbv.de/html/gesundheitsvorsorge.php
www.kbv.de/media/sp/kbvFlyerVorsorge.pdf
www.privat-patienten.de/beim-arzt/arzt/arztbehandlung/
www.g-ba.de/downloads/62-492-2238/KFE-RL_2020-06-18_iK-2020-08-28.pdf