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11.07.2023

Sonnenschutz: Fakten, Mythen und Tipps

Ach, die liebe Sonne. Sie wärmt uns und sorgt für gute Laune. Aber setzt man sich ihr zu lange aus, wird ihre Strahlung zum Feind der Haut. Es gibt verschiedene Maßnahmen, sich vor Schäden durch Sonnenlicht zu schützen. Leider scheint es genauso viele Falschannahmen zu geben. Hier finden Sie einige Informationen, damit Sie die warmen Monate gut geschützt genießen können.

Was passiert bei einem Sonnenbrand?

Was wir unter dem Begriff Sonnenbrand kennen, ist zusammengefasst meist eine oberflächliche Verbrennung der Haut. Bei zu viel Kontakt mit der Strahlung der Sonne (UV-Strahlung) reagiert die Haut mit einer Entzündung. Bemerkbar macht sich der Sonnenbrand oft erst etwa 4 bis 12 Stunden später. Die Haut wird heiß, rot, juckt und tut weh. Dann heißt es, direkt raus aus der Sonne und sofort kühlen!

Vorsicht, nicht zu stark abkühlen!

Eis oder Kühl-Packs sind jetzt denkbar ungeeignet, da sie die Haut zusätzlich belasten würden. Besser: Kaltes Leitungswasser über die betroffenen Hautstellen fließen lassen oder ein nasses Tuch (ebenfalls kühl) darauflegen. Auch parfumfreie wasserhaltige Lotionen oder Gels können die Beschwerden lindern.

Außerdem wichtig: Viel trinken

Durch die Verbrennung kommt es zu einem Flüssigkeitsverlust in der Haut. Diesen sollten Sie so gut es geht ausgleichen.

Besteht weniger Gefahr, wenn der Himmel bewölkt ist?

Nein. Der Blick in den Himmel gibt keine ausreichende Auskunft über die Gefahr durch UV-Strahlung. Zwar können Gewitterwolken einfallende UV-Strahlung um mehr als 99 Prozent verringern. Dennoch kann die UV-Belastung an bewölkten Tagen hoch sein – sogar höher als an einem Tag ohne Wolke am Himmel. Halten Sie sich lieber an den sogenannten UV-Index. Dieser gibt eine Einschätzung der erwarteten maximalen sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung an und wird täglich vom Deutschen Wetterdienst aktualisiert. Zur leichteren Beurteilung der gesundheitlichen Risiken werden die berechneten Werte in Gefahrenbereiche eingeteilt. Daran können Sie auch ablesen, welche Sonnenschutzmaßnahmen notwendig sind. Je höher der Wert, desto schneller können Sie bei ungeschützter Haut einen Sonnenbrand bekommen. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, ab Stufe 3 Sonnenschutz aufzutragen.

Schützt Sonnencreme ausreichend vor Hautkrebs?

Generell gilt die klare Empfehlung, zum Schutz vor UV-Strahlung Sonnencreme mit dem passenden Lichtschutzfaktor zu nutzen. Die Sonnenschmutzmittel absorbieren oder reflektieren große Teile der UV-Strahlung und können damit einer Entstehung von Hautkrebs vorbeugen. Dennoch ist dieser Schutz begrenzt. Ein Teil der UV-Strahlung gelangt immer noch auf die Haut und kann sie schädigen. Halten Sie sich also auch eingecremt nicht leichtfertig zu lange in der Sonne auf. Meiden Sie die Mittagshitze und bleiben Sie vorzugsweise an schattigen Orten.

Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich?

Das kommt unter anderem darauf an, wie lange Sie in der Sonne bleiben wollen. Je länger, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF) sein. Hier gibt es eine Faustregel: Man multipliziert die sogenannte Eigenschutzzeit der Haut mit dem Lichtschutzfaktor. Die Eigenschutzzeit ist die Zeitspanne, die jemand in der Sonne verbringen kann, ohne dass eine Hautrötung auftritt. Sie ist je nach Hauttyp verschieden. Generell haben dunklere Hauttypen eine längere Eigenschutzzeit als helle.

Beachten Sie: Die Zeit lässt sich nicht durch erneutes Eincremen verlängern.

Ist gebräunte Haut besser geschützt als Helle?

Das stimmt nicht ganz, denn auch für dunkle Hauttypen gilt die Empfehlung, ein Zuviel an Sonne zu vermeiden und die Haut einzucremen. Der Bräunungsgrad der Haut beeinflusst aber die Eigenschutzzeit, die den LSF bestimmt. Tatsächlich ist die Bräunung der Haut ein Schutzmechanismus, der aktiviert wird, wenn ultraviolette UV-Strahlen auf die Haut treffen. Denn dann wird in den Hautzellen die Bildung von Melanin angeregt. Der Farbstoff nimmt das UV-Licht auf und schützt die Haut auf diese Weise vor Schäden. Als Nebeneffekt wird die Haut gebräunt.

Ist Sonnenschutz nur im Sommer wichtig?

Nein. Einen Sonnenbrand können wir uns auch in den kalten Monaten holen. Zwar gibt es dann weniger Sonnenstunden als im Sommer, aber wenn die Strahlen auf unsere Haut treffen, ist diese nun schlechter geschützt. Die Schutzmechanismen unserer Haut befinden sich nämlich quasi im Winterschlaf. Im Winter produzieren unsere Zellen aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung wenig Melanin – deshalb sind wir in den kalten Monaten auch blasser. Im Frühling steigt mit erhöhter UV-Belastung auch die Melanin-Konzentration in den Hautzellen. Ein weiterer Schutzmechanismus ist die sogenannte Lichtschwiele, eine Verdickung der Hornhaut. Sie entsteht, wenn vermehrt UV-Strahlen auf die Haut treffen. Doch auch dieser Schutzschild muss nach dem Frühjahr erst gebildet werden. Daher gilt: Die Haut langsam an das Licht gewöhnen und sich schon im Frühling bei längeren Aufenthalten im Freien eincremen.

Extra-Schutz durch passende Kleidung

Neben Sonnencreme ist Kleidung ein guter Schutz vor UV-Strahlung. Dabei gibt es aber einiges zu beachten: Je dunkler und dichter ein Stoff gewebt ist, desto höher ist der Schutz vor der Sonne. Baumwolle schützt weniger gut als synthetische Fasern. Auch nass sollte die Kleidung nicht sein, weil sie dann nicht denselben Effekt erzielt, wie wenn der Stoff trocken ist. Tragen Sie außerdem eine Sonnenbrille, um Ihre Augen zu schützen.

Kann man die Haut durch die Ernährung vor Sonne schützen?

Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Pflanzenstoffe dabei helfen können, unsere Haut vor UV-Strahlung zu schützen, wenn sie regelmäßig gegessen oder als Präparate eingenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Polyphenole (aus Tee), Weintrauben und Rotwein. Außerdem Karotinoide, die beispielsweise in Möhren, Tomaten, Brokkoli und Spinat enthalten sind. Da diese sekundären Pflanzenstoffe weitere günstige Eigenschaften haben, gehören sie zu einer ausgewogenen Ernährung mit dazu und können zusätzlich auch ein wenig zum Hautschutz beitragen. Sie ersetzen aber auf keinen Fall die anderen Sonnenschutzmaßnahmen.

Quellen:

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/einfuehrung/einfuehrung_node.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen_node.html;jsessionid=CEA40A327799E3D3B931C3BAF8472266.2_cid382

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/weltweit/weltweit.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/schutzreaktion.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/tipp-der-woche/_functions/documents/fruehling.html

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/sonne-und-freizeit/sonnenschutz.html

https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/02_Verbraucher/03_Kosmetik/06_Sonnenschutzmittel/bgs_kosmetik_sonnenschutzmittel_node.html

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/notfall-erste-hilfe/hilfe-bei-sonnenbrand-sonnenstich-hitzschlag

https://www.bzfe.de/in-welchen-lebensmitteln-sekundaere-pflanzenstoffe-vorkommen/

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