Schlafstörungen: Ursachen und was Sie dagegen tun können
Hellwach bis weit nach Mitternacht: Viele Menschen wälzen sich gelegentlich im Bett hin und her und können einfach nicht einschlafen. Oder sie wachen nachts auf und finden nicht zurück in den Schlaf. Aufgrund des Schlafmangels fühlen sie sich am nächsten Tag wie gerädert. Todmüde gehen sie dann am Abend ins Bett und ringen erneut mit dem Schlaf.
Ein paar Nächte schlecht zu schlafen – etwa aufgrund von Stress oder einem Infekt – ist kein Weltuntergang. Dauern Schlafstörungen allerdings länger als drei bis vier Wochen an, sollte die Ursache abgeklärt werden. Denn: Schlafstörungen beeinträchtigen die Gesundheit. Ein dauerhafter Mangel an Schlaf schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Krankheiten wie einen gestörten Zuckerstoffwechsel (Diabetes mellitus) und Depressionen.
Welche Ursachen stecken hinter Schlafstörungen?
Nur in wenigen Fällen treten Schlafstörungen als eigenständiges Krankheitsbild ohne Anzeichen anderer Erkrankungen oder Faktoren auf. Meist haben sie einen konkreten Grund. Es gibt verschiedene Ursachen, die hinter Schlafstörungen stecken können. Einige von ihnen lassen sich leicht ausschalten, andere sind schwieriger in den Griff zu bekommen.
Das Alter
Im zunehmenden Alter nimmt die Schlafdauer insgesamt etwas ab. Ältere Menschen wachen nachts häufiger auf, zum Beispiel, weil sie auf die Toilette müssen. Dies ist in den meisten Fällen jedoch nicht schlimm, da sie den „versäumten“ Schlaf durch kleine Nickerchen am Tag meist wieder aufholen können.
Erkrankungen
Es gibt eine Reihe an Krankheiten, bei denen Schlafstörungen häufig vorkommen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Nerven- und Gehirnerkrankungen: Krankheiten wie Multiple Sklerose, Epilepsien, Hirntumore oder Parkinson können den Schlaf beeinträchtigen.
- Restless-Leg-Syndrom: Diese Störung zählt auch zu Nervenerkrankungen. Hierbei empfinden die Betroffenen ein unangenehmes Beinkribbeln, wodurch sie nachts aufwachen.
- Psychische Erkrankungen: Depressionen, Demenz und Co. sind häufige Ursachen von Schlafstörungen. Gleichzeitig begünstigt Schlafmangel aber auch, dass psychische Erkrankungen entstehen.
- Hormonstörungen und Schmerzen: Hormonelle Erkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder chronische Schmerzen beeinträchtigen manchmal den Nachtschlaf. Das Gleiche gilt für hormonelle Umstellungen wie die Wechseljahre.
- Atemstörungen: Schnarchende Menschen wecken nicht nur ihre Bettnachbarn auf, sondern auch sich selbst. Besonders gefährlich sind sogenannte Schlafapnoen, bei denen die Rachenmuskulatur erschlafft und es dadurch zu Atemaussetzern kommt. Diese versetzen den Körper in einen Stresszustand – die Betroffenen wachen auf.
Alkohol, Zigaretten, Koffein
Ein Glas Wein zum Einschlafen mag noch funktionieren – Alkohol verringert die Hirnaktivität. Insgesamt schadet Alkoholkonsum jedoch dem Nachtschlaf. Wer Alkohol getrunken hat, schläft unruhiger und wacht oft früher auf.
Wer regelmäßig raucht, läuft Gefahr, dass der Körper nachts Entzugserscheinungen zeigt und aufwacht. Ebenso vertragen viele Menschen schwarzen Tee und Kaffee nicht gut. Das Koffein hält sie lange wach.
Stress
Ärger im Job oder private Probleme rauben einem manchmal den Schlaf – wortwörtlich. Seelischer Stress führt bei einigen Menschen zu Schlafstörungen, die jedoch in der Regel verschwinden, sobald sich die Belastung wieder gelegt hat.
Schlechte Schlafhygiene
Wer den Körper vor dem Ins-Bett-Gehen zu sehr fordert, erschwert möglicherweise das Einschlafen. Es empfiehlt sich daher, direkt vor dem Schlafengehen nicht mehr schwer zu essen oder intensiv Sport zu treiben. Auch Lärm sowie eine zu helle, zu warme oder zu kalte Umgebung beeinträchtigen den gesunden Nachtschlaf.
Medikamente
Bestimmte Wirkstoffe können den Schlaf beeinträchtigen. Das kann zum Beispiel bei Medikamenten gegen Bluthochdruck oder Asthma sowie bei einigen Antibiotika der Fall sein.
Was tun gegen Schlafstörungen?
Wenn Schlafstörungen über mehrere Wochen hinweg anhalten, ist es ratsam, dies von einer Ärztin oder einem Arzt abklären zu lassen und möglicherweise bestehende Erkrankungen zu behandeln oder gegebenenfalls eine Medikamenteneinnahme zu verändern. Grundsätzlich ist es hilfreich, auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Diese Maßnahmen fördern das Ein- und Durchschlafen:
- Regelmäßige Bettzeiten einhalten: Gehen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit schlafen und stehen Sie auch zur gleichen Zeit auf.
- Achten Sie auf eine angenehme Schlafumgebung: Die Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte um die 18 Grad Celsius liegen. Vermeiden Sie zu helles Licht und sorgen Sie dafür, dass Matratze, Kissen, Decken und Co. für Sie bequem sind. Außerdem sollte es im Schlafzimmer möglichst ruhig sein.
- Treiben Sie Sport: Körperliche Aktivität am Tag fördert den Nachtschlaf. Aber übertreiben Sie es nicht und trainieren Sie nicht unmittelbar vor der Schlafenszeit.
- Gehen Sie nur müde ins Bett: Vermeiden Sie es, zu lange schlaflos im Bett liegen zu bleiben. Wenn Sie merken, dass Sie nicht einschlafen können, stehen Sie wieder auf und versuchen Sie es nach einiger Zeit noch einmal.
- Nutzen Sie das Bett zur zum Schlafen: Arbeiten, Fernsehen oder Unterhaltungen mit der Partnerin oder dem Partner sollten möglichst nicht im Bett stattfinden. Vermitteln Sie dem Körper: Das Bett ist nur zum Schlafen da!
- Eventuell helfen Entspannungstechniken: Methoden wie Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, dass der Körper zur Ruhe kommt.
- Pflanzliche Mittel ausprobieren: Pflanzliche Mittel mit beruhigender Wirkung, etwa ein Baldriantee, können den Schlaf ebenfalls fördern.
INTER Gesundheitsservice: Wir sind für Sie da!
Die INTER Versicherungsgruppe bietet eine Reihe von Gesundheitsprogrammen an. Weitere Informationen zu den Programmen und Kooperationspartnern finden Sie in unserem Gesundheitsservice.
Quellen
www.gesundheitsinformation.de/schlafprobleme-und-schlafstoerungen-insomnie.html
www.patienten-information.de/kurzinformationen/insomnie