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Gürtelrose
12.12.2023

Gürtelrose: Symptome, Behandlung, Impfung

Fast jeder Erwachsene hatte im Laufe seines Lebens schon einmal die Windpocken. Ausgelöst werden diese durch Varizella-Zoster-Viren, die nach der Infektion im Körper bleiben. Jahre später können sie wieder aktiv werden und einen schmerzhaften Hautausschlag hervorrufen: Gürtelrose (Herpes Zoster). Damit ist nicht zu spaßen. Auch nach Abheilen des Ausschlags kann eine Gürtelrose zum Teil heftige Schmerzen verursachen und die Lebensqualität von Betroffenen stark einschränken. Am häufigsten sind Menschen über 50 Jahre und Personen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen. Eine Impfung kann schützen.

Was ist eine Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist ein meist streifenförmiger (gürtelartiger) Hautausschlag mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen, die sich typischerweise am Rumpf oder Kopf und in der Regel nur auf einer Körperhälfte ausbreiten. Sie können dabei starke Schmerzen verursachen. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Menschen an einer Gürtelrose, meist ab einem Alter über 50 Jahre. 

Vorangegangene Windpockenerkrankung

Die Ansteckung ist allerdings meist bereits Jahre früher erfolgt, durch eine vorangegangene Windpockenerkrankung. Diese wird nämlich durch die gleichen Viren ausgelöst: Varizella Zoster. Die Viren bleiben im Körper und nisten sich in die Nervenzellen ein. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch eine Erkrankung, bei anhaltendem Stress oder im Alter, können die ruhenden Erreger in den Nervenzellen wieder aktiviert werden. Etwa zwei von zehn Personen, die Windpocken hatten, bekommen im Laufe ihres Lebens eine Gürtelrose. Die meisten Erwachsenen erkranken nur einmal im Leben.

Wie verläuft die Erkrankung?

Wie wird Gürtelrose behandelt? 

  • Hautpflege: Damit die Bläschen gut abheilen können, sollten Betroffene auf eine sorgfältige Hautpflege achten. Spezielle Lotionen, Gele oder Puder helfen gegen den Juckreiz und lassen die Bläschen austrocknen. 
  • Schmerzmittel: Gegen die Schmerzen helfen zum Beispiel Schmerzmittel wie Paracetamol. 

Wie lange dauert eine Gürtelrose-Erkrankung?

Verläuft die Erkrankung ohne Komplikationen, ist die Gürtelrose nach zwei bis vier Wochen abgeheilt. Werden die Bläschen aufgekratzt, kann es jedoch zu einer bakteriellen Entzündung der Haut kommen. Dabei können Narben zurückbleiben. 

Wie gefährlich ist Gürtelrose?

In seltenen Fällen breitet sich der Ausschlag auf weitere Hautbereiche oder sogar den gesamten Körper aus. Das ist möglich bei Menschen mit einem sehr stark geschwächten Immunsystem, beispielsweise durch eine schwere Erkrankung wie Krebs oder AIDS. Für sie kann eine Gürtelrose sogar lebensgefährlich werden.

Anhaltende Schmerzen: Post-Zoster-Neuralgie

In manchen Fällen kommt es nach dem Abheilen des Ausschlags zu einem Nervenschmerz (Post-Zoster-Neuralgie, manchmal auch postherpetische Neuralgie oder abgekürzt: PZN). Betroffene leiden noch Monate oder sogar Jahre unter Schmerzen an der entsprechenden Stelle. Grund dafür ist meist ein Nervenschaden in dem Hautsegment, das zuvor von der Gürtelrose betroffen war. Vor allem ältere Patienten sind gefährdet. Die Post-Zoster-Neuralgie kann sich als bohrender Dauerschmerz bemerkbar machen, aber auch in Form von kurzen, einschießenden Schmerzattacken. Es können auch starke Berührungsschmerzen auftreten, die in Bereiche ausstrahlen, die nicht von der Gürtelrose betroffen waren. Für Betroffene bedeutet das einen hohen Leidensdruck und macht eine Folgebehandlung notwendig, beispielsweise mit krampflösenden Medikamenten (Antiepileptika).

Wie ansteckend ist Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist zwar ansteckend, allerdings nur für Menschen, die noch keine Windpocken hatten. Sie erkranken nach der Infektion dann zunächst an Windpocken. Diese wiederum sind hochansteckend. Fast jeder Mensch, der noch keine Windpocken hatte, erkrankt bei Kontakt zu einer Person mit Windpocken selbst daran. Varizella-Zoster-Viren werden meist durch eine Tröpfcheninfektion, also durch einen Flüssigkeitsaustausch etwa beim Husten oder Niesen übertragen. Auch eine Schmierinfektion durch Kontakt mit der (ebenfalls ansteckenden) Flüssigkeit in den Windpockenbläschen ist möglich. Die Viren können auf Oberflächen wie Türgriffen mehrere Tage überleben und übertragen werden, wenn Gesunde diese Flächen berühren und anschließend die Hand zum Mund führen. Hygienemaßnahmen wie häufiges und gründliches Händewaschen sowie Abstandhalten können das Infektionsrisiko mindern. Erkrankte können die Ansteckungsgefahr zusätzlich verringern, indem sie die Bläschen mit einem Verband abdecken.

Eine Impfung gegen Herpes Zoster kann Personen ab 50 Jahre wirksam vor Gürtelrose und Post-Zoster-Neuralgie schützen.

Gürtelrose-Impfung: Wer sollte sich impfen lassen?

Die Immunisierung erfolgt durch zwei Impfdosen mit einem Totimpfstoff, die im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose folgenden Personengruppen:

  • allen Personen ab 60 Jahren.
  • allen Personen ab 50 Jahren, deren Immunsystem geschwächt ist (beispielsweise durch Krankheit, nach Knochenmark- oder Organtransplantation, bei immunsuppressiver Therapie).
  • allen Personen ab 50 Jahren mit einem schweren Grundleiden, beispielsweise chronischen Erkrankungen der Lunge wie COPD, der Nieren oder des Darms, bei rheumatoider Arthritis oder systemischem Lupus erythematodes. Betroffene sollten den besten Impfzeitpunkt mit ihrer behandelnden Ärztin, bzw. dem behandelnden Arzt besprechen.

Gut zu wissen: Impfung mit Grippeimpfung kombinieren

Die Impfung gegen Herpes Zoster kann zusammen mit bestimmten Impfstoffen gegen Grippe (Influenza) verabreicht werden. Fragen Sie am besten bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt nach, ob eine Kombination der beiden Impfungen für Sie in Frage kommt.

 

Quellen:

www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/guertelrose-herpes-zoster/

www.gesundheitsinformation.de/guertelrose.html

www.gesundheitsinformation.de/anhaltende-schmerzen-nach-einer-guertelrose-post-zoster-neuralgie.html

www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/herpes-zoster-/-post-zoster-neuralgie/krankheitsbild

https://www.rki.de/DE/Content/Service/service_node.html

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