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16.01.2025

Geplanter Eingriff– Wie finde ich ein gutes Krankenhaus?

Wer für einen geplanten Eingriff in eine Klinik gehen möchte, hat die Qual der Wahl. In Deutschland gibt es mehr als 1.800 Krankenhäuser mit über 476.000 Betten (Stand 2023). Davon haben 534 Kliniken öffentliche, 590 gemeinnützige und 750 private Träger. Doch wie lässt sich ein gutes Krankenhaus für die eigenen Bedürfnisse finden?

Welche Faktoren sind mir wichtig?

Patientinnen und Patienten haben grundsätzlich das Recht der freien Klinikwahl. Doch nicht jede Klinik ist für alle Operationen geeignet. Daher sollte man sich zuerst fragen, ob die gewünschte Klinik den Eingriff überhaupt ermöglicht, und welche Bedürfnisse man darüber hinaus hat. Während für manche Menschen die Nähe zur Heimat entscheidend ist, zählen für andere die Größe des Hauses oder die Patientenzufriedenheit. Weiterhin können Zertifikate, spezielle Services – wie Ein- oder Zweibettzimmer, bestimmte Ernährungsweisen, Dolmetscherdienste – oder die Zahl der Betreuungspersonen wichtig sein.

Insbesondere bei größeren oder komplizierten Operationen beziehungsweise speziellen Erkrankungen sind natürlich die Erfahrungen – und damit die Häufigkeit (ausgedrückt als Fallzahlen) mit dem speziellen Eingriff – von Bedeutung. Dabei können Informationen, wie häufig es zu Komplikationen kommen kann, die Entscheidung beeinflussen.

Wo bekomme ich Informationen zu geeigneten Krankenhäusern?

Der erste Ansprechpartner ist der eigene Hausarzt beziehungsweise die eigene Hausärztin oder die Fachärztin/der Facharzt, die/der den geplanten Eingriff empfohlen hat. Sie können vielfach Erfahrungen mit den Krankenhäusern im Umkreis weitergeben, in die sie ihre Patientinnen und Patienten einweisen.
Bei häufigeren Operationen können vielleicht auch Familienangehörige oder Freunde und Bekannte, die den Eingriff bereits hinter sich haben, ihre Erfahrungen teilen. Sie sind allerdings sehr subjektiv – genauso wie Bewertungen auf entsprechenden Portalen im Internet.

Wenn Sie sich speziellen Operationen unterziehen oder seltene Erkrankungen behandeln lassen wollen, können Ihnen auch Patientenverbände und Selbsthilfegruppen Tipps zu Krankenhäusern geben. Oder sie fragen Ihre Krankenkasse.

Kliniksuche via Internet

Daneben gibt es im Internet verschiedene Listen zu Krankenhäusern, die manchmal aber nur ausgewählte Häuser oder Behandlungen umfassen. Objektive Informationen zu rund 1.700 Krankenhäusern in ganz Deutschland liefert zum Beispiel der Bundes-Klinik-Atlas.

Bundes-Klinik-Atlas

Seit Mitte Mai 2024 gibt es den vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geförderten interaktiven Bundes-Klinik-Atlas. Er soll allen Bürgerinnen und Bürger als Wegweiser dienen, und sie darüber informieren, welche Klinik welche Leistung in welcher Qualität anbietet. Dabei sind vor allem Informationen zu häufigen Behandlungsanlässen verfügbar.

Der Atlas listet zum Beispiel folgende Angaben auf:

  • Krankenhäuser mit Standorten (Karte)
  • Bettenzahl
  • teilstationäre Behandlungsplätze
  • Fallzahlen insgesamt
  • Fallzahlen je Behandlungsanlass
  • Personelle Ausstattung (Pflegekräfte für den gesamten Standort und den Pflegepersonalquotient, also wie viele Patienten und Patientinnen eine Pflegekraft versorgt)
  • Ausgewählte Zertifikate

Dabei ist die Suche nach Standorten – über die Eingabe einer Postleitzahl – oder nach Behandlungsanlässen möglich.

Es gibt allerdings auch Kritik am Klinik-Atlas: Es seien laut Deutscher Krankenhausgesellschaft falsche Daten veröffentlicht worden. Außerdem wird der Dienst nur selten genutzt.

Weitere Klinik-Listen

Daneben gibt es weitere Online-Dienste, die Kliniken suchen helfen:

  • Kliniksuche des PKV-Serviceportals: Der Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. bietet die Kliniksuche als Serviceleistung an.
    Gesucht werden kann nach Postleitzahl in einem variablen Umkreis und nach Behandlungswunsch. Die Kliniken werden auf einer Karte angezeigt. Beim Klick darauf gibt es Informationen wie Bettenzahl, Kontakte zu den Fachabteilungen und zu Zuschlägen für Ein- oder Zweibettzimmer. Daneben wird darüber informiert, ob ein Klinik-Card-Vertrag (s.u.) besteht.
  • Klinik-Kompass (vom Land NRW unterstützt): Hier finden Sie Fach- und Rehakliniken für spezielle Fachgebiete (wie beispielsweise Bluthochdruck, Darmkrebs oder Schilddrüsenoperationen), die nach verschiedenen Kriterien bewertet wurden.
  • Klinik-Radar (vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert): Hier werden die Kliniken mit ihren Behandlungsangeboten und Wahlleistungen ausführlich vorgestellt. Für die einzelnen Fachabteilungen sind Informationen zu medizinischen Leistungen, die Anzahl der Ärzte(Ärztinnen und Pflegekräfte sowie die Fallzahlen verfügbar.
  • Weltbesten-Liste: Das US-Nachrichtenmagazin Newsweek ermittelt zusammen mit dem Portal Statista, welches die besten 250 Krankenhäuser weltweit sind – mit Daten von 2.400 Kliniken aus 30 Ländern. Auf der Liste landen in der Regel Universitätskliniken aus großen Städten, auch deutsche. So führten 2024 die Berliner Charité, das Universitätsklinikum Heidelberg und die LMU Klinikum München das deutsche Ranking an.

Natürlich gibt es auf den Internetseiten der ausgewählten Krankenhäuser ebenfalls mehr oder weniger ausführliche Informationen. Abgerufen werden können zum Beispiel:

  • Welche Fachabteilungen gibt es?
  • Welche Eingriffe werden (wie) durchgeführt?
  • Fallzahlen
  • Ansprechpartner
  • Ausstattung

Welche Leistungen umfasst die Krankenhauszusatzversicherung?

Wichtig bei der Entscheidung für eine Klinik können auch die Kosten sein. Hier hängt es von Ihrem persönlichen Versicherungsschutz ab, welche Leistungen Sie abrechnen können. Eine private Krankenversicherung umfasst alle medizinisch notwendigen Behandlungen. Bei Abschluss eines Exklusiv- oder Premium-Vertrages können Privatversicherte eine Klink-Card erhalten. Dann werden die allgemeinen Behandlungskosten direkt zwischen Klinik und Krankenkasse abgerechnet.

Darüber hinaus gibt es die private Krankenhauszusatzversicherung, die weitere Leistungen abdeckt. Damit sind Sie im Krankheitsfall optimal versorgt. Möglich sind dann

  • Chefarzt-Behandlung: Sie können vom Chefarzt oder einem Spezialisten Ihrer Wahl behandelt werden.
  • Mehr Komfort: Sie können sich im Ein- oder Zweibettzimmer unterbringen lassen; die Mehrkosten zahlt die Versicherung.
  • Freie Wahl: Ihre Behandlung ist auch in Spezialkliniken möglich.

Um Mehrkosten, die durch einen Krankenhausaufenthalt entstehen abzudecken, gibt es zudem die Krankenhaustagegeldversicherung. Dabei erhalten Sie jeden Tag, den Sie im Krankenhaus verbringen, ein vorher vereinbartes Tagegeld.

INTER Gesundheitsservice: Wir sind für Sie da!

Wir von der INTER Versicherungsgruppe stehen Ihnen mit verschiedenen Optionen und Wahltarifen zur Seite! Neben Ihrer Privaten Krankenversicherung – für einen leistungsstarken Gesundheitsschutz in allen Lebenslagen – bieten wir Ihnen auch eine Krankenhauszusatzversicherung und eine Krankenhaustagegeldversicherung an.

Quellen:

https://bundes-klinik-atlas.de/

https://klinikradar.de/kliniken

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/156041/Bundes-Klinik-Atlas-wird-laut-Regierung-nur-wenig-geklickt

https://www.apotheken-umschau.de/gesundheitspolitik/wie-man-vor-einer-operation-das-richtige-krankenhaus-findet-qualitaetsatlas-990671.html

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/bundesweiter-klinik-atlas-geht-online

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/eckzahlen-krankenhaeuser.html

https://www.klinikkompass.com/category/kliniken/

https://www.newsweek.com/rankings/worlds-best-hospitals-2024/germany

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